Wenn ein Speicher zum Hochhaus wird

Wohnraum dort schaffen, wo früher Getreide und Zucker gelagert wurden – dieser Aufgabe widmen sich seit 15 Jahren die Planungsbeteiligten des Projekts „Silo B“ in Magdeburg unter der Bauherrenschaft der Projekt Rentenvorsorge GmbH.

„Silo B“ ist einer von zwei Reichseinheitsspeichern, errichtet in den 1930er Jahren, als Magdeburg einen der modernsten Binnenhandelshäfen Deutschlands hatte. Jetzt sollen in dem Gebäude rund 130 Wohnungen und einige Gewerbeflächen entstehen, und wir sind bereits seit 2019 mit der Statik für den Umbau beauftragt. Erneut ein besonders kniffliges Projekt, denn der Denkmalschutz, die besondere Bauweise des Speichers mit dem Schrägdach und die geringen Betonfestigkeiten der bestehenden Außenwände erforderten es, ein neues Hochhaus in Stahlbetonbauweise mit eigener Gründung in die bestehende Bausubstanz einzufügen.

Ein Meilenstein war für uns alle das Richtfest, das nun endlich gefeiert werden konnte – unter einem Dachstuhl komplett aus Stahl. Dies ist nur eine Besonderheit, die die umfassende Sanierung des Speichers mit sich bringt. Denn um den Brandschutz in dem künftigen 17-Etagen-Hochhaus zu sichern, durfte im ganzen Gebäude kein Holz verbaut werden, was speziell für die ungewöhnliche Dachform einige Herausforderungen mit sich brachte. Selbst die Dachlatten mussten aus Stahl sein, und jede statische Verbindung der Stahldachkonstruktion muss nachgewiesen werden. Für uns bedeutet das: jede Menge gekantete Profile messen und erstellen, jede Menge Schrauben dokumentieren und jede Menge Individuallösungen entwickeln.

Aber: Solche Spezialaufgaben sind ja genau unser Ding. Und derzeit wird der gegenüberliegende Speicher „Silo A“ abgebrochen, der ähnlich beschaffen ist und ebenfalls umgebaut wird.

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